CDU Kreisverband Märkisch-Oderland

Augustin fordert bessere Vergütung in der Kindertagespflege in Märkisch-Oderland

Stärkere Anerkennung der Kindertagespflege geboten

Am Sonntag, den 6. Juli 2014 traf sich die Kreisvorsitzende der CDU Märkisch-Oderland und Landtagskandidatin, Kristy Augustin, in Müncheberg mit der Vorsitzenden der Kindertagespflege MOL e.V., Frau Ingrid Pliske-Winter, um über die Situation der Tagesmütter in Märkisch-Oderland  zu sprechen.

Kristy Augustin mit der Vorsitzenden des Vereins Kindertagespflege MOL e.V., Ingrid Pliske-Winter

„Seit fast anderthalb Jahren kämpft Ingrid Pliske-Winter gegen Windmühlen. Ihre Windmühle ist der Landkreis Märkisch-Oderland mit dem zuständigen Beigeordneten Lutz Amsel. Dabei wird lediglich verlangt, dass sich der Landkreis Gedanken über eine sachgerechte Vergütung der Tagesmütter und -väter macht. Die Kindertagespflege ist unverzichtbarer Bestandteil der Kinderbetreuung, gerade für die unter Dreijährigen wird dieses Angebot gern genutzt.“, so Augustin.

„Für mich ist unverständlich wie Hilfe für Kindertagespflege auf die lange Bank geschoben wird. Nicht nur, dass offensichtlich keine Bereitschaft vorhanden ist, sich tatsächlich über Leistungsanpassungen Gedanken zu machen, die Tagesmütter werden auch noch respektlos behandelt, weil sie Forderungen aufzustellen wagen. Wenn in Schreiben für den ‚gesamtgesellschaftlichen Beitrag‘ gedankt wird, dann ist dies ein Schlag ins Gesicht. Tagesmütter und -väter gehen ihrem Job nach und kümmern sich verantwortungsvoll oft mehr als 40 Stunden die Woche um das wichtigste Gut, unsere Kinder. Die Kindertagespflege als Ehrenamtsfeld abzutun ist grotesk.

In der Richtlinie zur Förderung der Kindertagespflege im Landkreis Märkisch-Oderland steht unter Punkt 2.1. Die Gewährung von Kindertagespflege im Landkreis Märkisch-Oderland: Dass durch das Jugendamt die Förderung von Kindertagespflegestellen als gleichrangiges Angebot gemäß § 22 SGB VII als Aufgabe übernommen wird. Davon ist im Umgang mit den Tagesmüttern aber wenig zu spüren.

 

Die Frustration, die dieser langwierige Kampf um Anerkennung bei Frau Pliske-Winter und ihren Mitstreitern ausgelöst hat, kann ich gut nachvollziehen. Fakt ist, dass die Anerkennung der Kindertagespflege nicht gegeben ist. Eine höhere Vergütung ist dringend notwendig, um überhaupt bei der Betreuung von 5 Kindern und je 40 Stunden überhaupt den Mindestlohn zu erreichen. Es geht um eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit, die leistungsgerecht bezahlt werden sollte. Durch den Rechtsanspruch auf Kindesbetreuung für Kinder unter drei Jahren sind für den Ausbau der Kinderbetreuung Gelder zur Verfügung gestellt. Mir ist nicht klar, warum der Landkreis sich hier so sehr gegen verwehrt, Vorschläge des Vereins überhaupt in Betracht zu ziehen. Wenn den Tagesmüttern dann noch ins Gesicht gesagt wird, sie könnten ja Sozialleistungen beantragen, ist dies der Gipfel der Frechheit. Es scheint als sollten die Kindertagespflegestätten zur Aufgabe gezwungen werden.

Das Ministerium für Bildung Jugend und Sport ist gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 5 KitaG ermächtigt, Näheres über die ‚angemessenen Aufwendungen im Rahmen von Kindertagespflege einschließlich der Abgeltung des Erziehungsaufwands‘ zu regeln. Auch wenn den regionalen Besonderheiten und Ansprüchen folgend die Festlegung nicht landesweit erfolgt, sehe ich das Land Brandenburg hier aber in der Aufsichtspflicht für eine angemessene Vergütung der Tagesmütter.

Wir als CDU stehen an der Seite der Tagesmütter und -väter und fordern eine unvoreingenommene, ideologiefreie Diskussionsbasis zwischen Landkreis und dem Verein. Nach so vielen Hieben wäre eine Entschuldigung an die Tagesmütter angebracht.“, so Augustin abschließend.

 

Hintergrund

Das Betreuungsentgeld für fünf Kinder bei 40 Stunden in der Woche beträgt 1.815 Euro (363 Euro pro Kind). Hiervon müssen auch alle anfallenden Betriebskosten und Sozialabgaben gezahlt werden. Unterm Strich bleibt oft nicht mehr als 500 Euro oder weniger übrig. Der Verein Kindertagespflege MOL e.V. hat deshalb ein Kompromissangebot vorgelegt, das der Landkreis allerdings ablehnte. Der Verein hatte darin 646,80 Euro pro Kind für eine 40-Stunden-Betreuung gefordert. Am 10. Juli wird das Thema erneut im Jugendhilfeausschuss diskutiert werden.